Rasenpflege Tips

 
Während viele Menschen erfreut in den nächsten Liegestuhl sinken, werden die Liebhaber des gepflegten Rasens bereits nach kurzer Zeit ängstlich: Wenn es so heiß bleibt und noch länger nicht regnet, wie soll der Rasen das bloß gesund und gut aussehend überleben?

“Hitzefrei” für den Rasenmäher

Wenn es draußen wirklich heiß ist, darf der Rasen etwas länger bleiben. Denn wenn die Halme länger sind, beschattet der Rasen sich sozusagen selbst, und mit dieser
 
Beschattung verdunstet er weniger Wasser. Mindestens 4 Zentimeter hoch soll der Rasen jetzt bleiben, es dürfen sogar bis zu 8 Zentimeter Höhe sein (in “normalen” Zeiten sollte der Rasen zwischen 3 und 6 Zentimeter Höhe gehalten werden). Wenn dann irgendwann gemäht werden muss, und es immer noch heiß ist, sollten Sie das Rasenmähen auf die Abendstunden legen. Dann ist es schon etwas kühler, die Schnittstellen trocknen nicht sofort aus und können sich deshalb besser verschließen. Sie sollten dann auch nur wenig abmähen, sodass die Halme ihre Schatten spendende Länge behalten.

Auch wenn die Hitzeperiode vorbei ist und der Rasen wieder regelmäßig gemäht werden kann, sollten Sie nicht sofort einen Radikalschnitt ansetzen. Besser ist es, den Rasen erst einmal nur ein bisschen kürzer zu schneiden. Ein paar Tage später kann dann der nächste Schnitt angesetzt werden, der den Rasen auf normale Länge (Kürze) bringt. Denn ein Schnitt von mehreren Zentimetern auf einmal wäre für den Rasen ein Schock, von dem er sich auch erst wieder erholen müsste.

Richtig sprengen

Der Rasen sollte bei großer Hitze auf keinen Fall gewässert werden, wenn er von der prallen Sonne beschienen wird. Wenn Sie zu den Frühaufstehern gehören, sollten Sie den Rasen in den frühen Morgenstunden gießen, dann ist der Boden noch schön kühl, das Wasser wird optimal aufgenommen. Wenn Sie nicht im Traum auf die Idee kämen, sich morgens eine Stunde früher aus dem Bett zu zwingen, um den Rasen zu sprengen, können Sie auch die Abendstunden für die Bewässerung nutzen. Vielleicht nicht gleich, nachdem die Sonne gerade untergegangen ist, dann ist der Boden noch so weit aufgeheizt, dass viel vom Sprengwasser verdunstet.

Der Rasen muss übrigens nicht täglich bewässert werden, wie immer noch viele Gartenbesitzer annehmen. Eine intensive Bewässerung in einem größeren Zeitabstand bekommt dem Rasen besser als häufiges, oberflächliches Sprengen. Normalerweise reicht es, wenn Sie den Rasen einmal in der Woche sprengen, bei großer Hitze und Trockenheit bekommt er zweimal wöchentlich Wasser.

Dann ist der Rasen auch wirklich durstig. Zwischen 10 und 25 Liter pro Quadratmeter sollten Sie jedes Mal ausbringen. Wie viel genau, hängt davon ab, wie tief die Wurzeln des Rasens in die Erde gehen und ob der Boden eher fest-lehmig oder eher sandig ist. Flach wurzelnder Rasen in einem sandigen Boden kann weniger Wasser auf einmal aufnehmen als tief wurzelnder Rasen in einem Boden, der das Wasser eine Weile festhält.

Die notwendige Wassermenge sollte eher langsam ausgebracht werden, wenn Sie den Rasen einfach fluten, läuft viel Wasser einfach an den Wurzeln vorbei. In der DIN-Norm für die
 
Beregnung öffentlicher Rasenflächen wird von einer maximalen Ausbringung von 5 Litern pro Stunde gesprochen. Wenn Sie also 10 qm Rasen mit einem mittleren Wert von 15 Litern pro Quadratmeter bewässern möchten, sollte diese Bewässerung demnach etwa 3 Stunden dauern.

Insgesamt sollte der Sprenger 150 Liter auf diesen 10 qm verteilen, das passiert, wenn er so eingestellt wird, dass er rund 10 Minuten braucht, um einen kleinen Wassereimer zu füllen. Natürlich kommt es nicht auf den Liter an, und die Bewässerung darf sicher auch in der Zeit etwas verkürzt werden, aber die kleine Berechnung zeigt gut, dass der Rasen am meisten profitiert, wenn er wirklich langsam beregnet wird.

Diese Art der Bewässerung hilft übrigens nicht nur Ihrem Geldbeutel, weil Sie Wasser sparen. Sie hilft auch Ihrem Rasen: Ein Rasen, der jeden Tag mit ein paar Tropfen gegossen wird, leidet dauernd unter Wassermangel. Alle Wurzeln werden sich auf Dauer bemühen, möglichst nah an der Oberfläche zu bleiben, wo das Wasser aufkommt. Wurzeln, die eigentlich tiefer gehen sollten, sind hierbei im Nachteil, die Flachwurzler unter den Gräsern werden sich durchsetzen. Kurz gesagt: Mit täglichem, ungenügendem Gießen gießen Sie Ihren Rasen kaputt.

Bei Hitze nicht düngen

Rasen braucht Dünger. In der Regel werden drei Düngegaben mit einem hochwertigen Rasenlangzeitdünger empfohlen. Gedüngt wird einmal zu Beginn der Saison im April, auf dem Höhepunkt des Wachstums im Juni und gegen Ende der Saison im August. Für jede dieser Düngergaben gibt es natürlich ein gewisses Zeitfenster, Sie sollten auf jeden Fall nur einen trockenen Rasen düngen, sonst bleibt der Dünger an den Halmen kleben und verbrennt sie.

Auch bei großer Hitze ist Vorsicht angebracht, ein Flüssigdünger könnte die Halme sofort beim Aufbringen verbrennen. Also besser das nächste bedeckte Wetter abwarten, oder den Rasen sehr früh morgens düngen. Wenn Sie die Düngergabe genau vor der Bewässerung einplanen, können Sie sicher sein, dass die Düngeflüssigkeit von den Halmen gespült wird.